Animac 2017

Festival für Animationsfilm in Lleida
vom 2. – 5. März 2017

Vom soeben vergangenen Animationsfilmfestival in Lleida (Katalonien) stelle ich euch hier meine persönlichen Eindrücke und Favoriten vor. Wir haben viele wundervolle Animationen gesehen, einige haben wir auch verpasst – das komplette Programm könnt ihr auf der offiziellen Website ansehen..
 

Special guests:

 

Michaël Dudok de Wit

Der Nierderländer Dudok de Wit ist seit vielen Jahren ein bekannter Stern am Animationshimmel. Auf der Animac wurde in diesem Jahr sein erster Featurefilm vorgestellt. The Red Turtle feierte seine Premiere auf dem diesjährigen Cannes Filmfestival. Der Film kommt am 16. März 2017 in die deutschen Kinos. Hier gibt es den Trailer:

https://www.youtube.com/watch?v=Y1JrdvxLIIg

In einer Masterclass hat Dudok de Wit den Enstehungsprozess von “The Red Turtle” erzählt und Beispiele aus den Vorbereitungen und Storyboards gezeigt.

Die Kurzfilme von Dudok de Wit habe ich natürlich schon viele Male gesehen. Trotzdem ist es immer wieder ein Erlebnis, sie auf großer Leinwand zu genießen. Immer noch eine meineer Lieblingsanimationen ist Le moine et le poisson von 1994, hier ganz zu sehen, mit Einführung und einigen Erläuterungen auf englisch:

Father and Daughter ist ein anderes, vielfach preisgekröntes Werk von Dudok de Wit:

 

Igor Kovalyov

Der in Russland lebende Ukrainer Igor Kovalyov war in diesem Jahr für mich persönlich die wichtigste Entdeckung des Festivals. Seine Geschichten reichen von einfach bis surreal, manchmal traumhaft, die Erzählung immer voller Mysterien – tragisch und humorvoll zugleich. Sein charakteristischer Illustrationsstil gewinnt durch die Animation, das Licht und den eigenwilligen Schnitt eine eigenartige Poesie.

Sein jüngster Kurzfilm “Before Love” ist durchwoben von menschlichen Unzulänglichkeiten. “Jeder Mensch findet seinen Weg ins Unglück. Jeder Mensch sucht Liebe.”

 

Before Love
Igor Kovalyov, Russland 2016, 19′
Auf Youtube gibt es diesen Trailer:

 

Milch
Igor Kovalyov, USA 2005, 15′
Diesen Kurzfilm kann man sich hier komplett ansehen:

Kurzfilme:

 

Peripheria
David Coquard-Dassault, Frankreich 2015, 12′
In dem geisterhaften Ambiente einer französischen Vorstadt sind die streunenden Hunde scheinbar die letzten lebendigen Wesen. Bedrückend und wunderschön animiert.

https://www.youtube.com/watch?v=1Ci7h7AD8yk

 

Velodrool
Sander Joon, Estland 2015, 6′
Ein amüsanter Zeichentrickfilm über ein Radrennfahrer.

 

Urbanimatio
Hardy Volmer and Urmas Jõemees, Estland 2016, 8′
Der Film benutzt Fotos von urbanen Strukturen als grafische Elemente für eine Animation auf einen markanten, rhythmischen Hintergrund.

https://vimeo.com/152955758

 

Mir Slepykh (Welt der Blinden)
Valya Karnavalova, Russland 2016, 6′
In dieser Welt leben augenlose Kreaturen ein mehr oder weniger geordnetes Leben. Plötzlich öffnen sich ihnen die Augen.
Von dieser Animation “Mir Slepykh” habe ich leider keine Spuren im Internet gefunden. Aber von der Autorin gibt es auf dieser Facebook-ähnlichen Seite ein paar kleine Animationen: https://vk.com/video-76017594_171516113

 

Cosmic Jacuzzi
Anikó Takács, Ungarn 2015, 9′
Zwei LKW-Fahrer erleben eine unglaubliche Reise ins Weltall.
Trailer:

 

Mama, tata, trebuie sa va spun ceva (Mama, Papa, ich muss euch etwas sagen)
Paul Muresan, Rumänien 2016, 5′
Der Druck, den Eltern zu sagen, dass sie ein Monster großgezogen haben.
Der Autor spricht über seinen Film und es gibt ein paar Schnipsel zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=q79Mq4Dqspc

 

Sore Eyes for Infinity
Elli Vuorinen, Finnland 2016, 12′
Eine Optikerin verlässt ihren Laden und sieht die Welt.
Bei Vimeo gibt es einen Trailer zu sehen:

 

Vieil ours
Chen Chen, Frankreich 2016, 12′
Ein alter Bär und eine Frau leben zusammen in einem Apartement. Totz ihrer Bemühungen, das Leben für beide angenehm zu machen, zieht es den Bären immer mehr in den Wald zurück.
Eine meiner Favoriten auf dieser Animac, hier gibts den Trailer:

 

Borderlines
Hana Novaková, Tschechien 2015, 5′
Sehr minimalistisch gezeichnete Animation – eine Allegorie über Grenzen und Konflikte.
Man kann die Animation unter dem folgenden Link ansehen. Leider muss man das Flash-Plugin aktivieren und einiges an Werbung aushalten:
http://novaplus.nova.cz/porad/noc-filmovych-nadeji/video/10752-nfn-2016-borderlines-rezie-hana-novakova/

Kurzfilme +18

 

The Wrong End of the Stick
Terri Matthews, Groß Britannien, 2016, 10′
Ein neurotische Lehrer befindet sich mitten in einer Identitätskrise. Seine langjährige Ehe geht langsam in die Brüche. Er sieht sich vor der Herausforderung, seine tiefsten und geheime Wünsche auszuleben.
Trailer:

 

Moms on Fire
Joanna Rytel, Schweden, 2016, 12′
Zwei hochschwangere Frauen versuchen, die sexuelle Langeweile ihrer Situation zu überwinden.