Puppentrick Sommer 2015

Dauer: 6 Tage, jeweils 6 Stunden (insgesamt 36 Stunden)
Teilnehmerinnen: Silvia Lorenz und Norma Mack
Vorkenntnisse: Silvia ist Grafikdesignerin und erfahren in 2D Animation. Norma ist Bühnen- und Kostümbildnerin und hat viel Erfahrung im Umgang mit Material und Puppenbau.
Ziele: Beide Teilnehmerinnen entwerfen eine Figur und animieren sie. Am Ende des Kurses steht eine eigene Animationssequenzen für jede Figur.

Einführung

Wir schauen eine Reihe von Animationen an, die ich speziell im Hinblick auf den Bau und die Animation von Puppen ausgewählt habe (Hier ein paar Beispiele erwähnen?). Als Anschauungsmaterial untersuchen wir die Entstehungsprozesse von No Tannenbaum [Link zur Dokumentation von No Tannenbaum]

Übungen

Morphing mit Knetgummi. Jede Teilnehmerin bekommt die gleiche Menge Knetgummi und formt daraus eine Figur. Vor der Kamera drückt jede Teilnehmerin ihre Figur zu einem amorphen Klumpen zusammen. Die beiden Animationen schneiden wir zu einer Morphsequenz.

Ideen

Silvia bringt eine hölzerne Gliederpuppe mit, die sie gestalten möchte. Die Puppe soll in der Animation tanzen. Später wird noch eine zweite Figur in der Szene auftauchen.

Norma wird für die Website des Instituts für Materielle Kultur der Uni Oldenburg eine Art Banner oder Titelsequenz animieren. Sie möchte Buchstaben basteln, die von einem Hund über den Bildschirm geschoben werden.

Puppen bauen

An der Gliederpuppe formt Silvia ein Gesicht mit Modelliermasse. Ein Mikrophonaufsatz wird zu den Haaren. Aus silber glänzendem Stoff näht sie einen weiten Anzug. Zum Schluss bekommt der Tänzer noch schwarze Schuhe aus Lederresten und als Attribut eine Tasse, die eine ähnliche Funktion wie Alladins Wunderlampe übernehmen wird.

Silvia baut später die zweite Figur aus einem Drahskelett, das sie mit Füllstoff und Mullbinden umwickelt.

Um die Größe für die Buchstaben für das Banner “Materielle Kultur” festzulegen, machen wir einen Test auf der Bühne. Wir drucken die Buchstaben auf Papier aus und stellen sie vor der Kamera auf. So können wir sehen, welche Teile des Schriftzugs wir bequem vor der Kamera manipulieren können und wie lang der gesamte Schriftzug sein wird.

Norma schneidet die Buchstaben mit einem langen Küchenmesser aus dem Schaumstoff aus. Dann schlitzt sie die Formen auf der Rückseite mittig etwa bis zur Hälfte der Tiefe ein. In den Schnitt bastelt sie Drähte, die es ihr später vor der Kamera erlauben, die Buchstaben zu verformen.

Storyboard

Da wir für jede Figur nur eine Sequenz aufnehmen werden, fällt dem Storyboard nur wenig Bedeutung zu. Für beide Animationen machen wir jeweils eine Übung in Echtzeit vor der laufenden Videokamera. So bekommen wir eine Vorstellung von der Länge, die die Animation haben wird und von der Geschwindigkeit, mit der wir die Formen und Figuren bewegen müssen.

Für das Timing der Buchstaben schieben wir bunte Bauklötze über die Bühne. Die Tanzszene der Gliederpuppe spielen Norma und Silvia live vor der Kamera.

Animation

Wir animieren die Figuren gemeinsam. Zwei von uns animieren die Positionen auf der Bühne und die dritte bedient die Software und Kamera. Mit drei Personen sind wir für das Shooting optimal ausgelastet.

Wichtige Erfahrungen

Die Bewegungsmöglichkeiten der hölzernen Gliederpuppe sind beschränkt, was später die Animation etwas erschwert. Das Rigging für die Gliederpuppe hätte schon von Anfang an besser in die Figur integriert werden sollen. Es kam am Ende ein bisschen zu kurz, was ebenfalls die Animation schwierig gemacht hat.

Für die Buchstaben hätten wir bei der Beleuchtung noch mehr herausholen können.

Bildbearbeitung, Schnitt und Ton

Im Fall der Buchstaben realisieren Norma und ich den Schnitt der Szene gemeinsam mit Aftereffects. Silvia beherrscht Aftereffects und schneidet ihr Material selbst.